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Leben und Werk des vormals
berühmten
Christian Friedrich Hunold alias Menantes
Mit vielen
Bildern und einer Auswahl seiner löblichsten Texte
ans Licht gestellt von Jens-Fietje Dwars
quartus-Verlag, Bucha 2005
128 S., Engl. Broschur, durchgehend illustriert, schwarz-roter
Druck nach dem Vorbild barocker Buchkunst,
ISBN 3-931505-74-X
13,00 Euro
Zu bestellen über
den Verlag
oder die Menantes-Gedenkstätte.
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Christian Friedrich Hunold (1680-1721)
hat unter dem Namen Menantes Romane, Gedichte, Briefsteller
und Konversationslehren verfasst, die zu den meistgelesenen
seiner Zeit gehört.
200 Jahre lang war er nahezu
vergessen – bis ihm die Kirchgemeinde in seinem Geburtsort
Wanderleben ein Denkmal gesetzt hat. Zur Eröffnung der
Menantes-Gedenkstätte erschien das vorliegende Buch,
das über den Dichter und seine Zeit in Wort und Bild
berichtet. Die darin enthaltene Auswahl von Menantes-Texten
hat Cornelia Hobohm erstellt.
Leseprobe
Sonett
ALS ER AMALIEN IM BADE SAH
Hilf! Himmel! Welcher Schmuck
der perlenweißen Glieder!
Ließ mir der zarte Leib an seiner Blöße sehn!
Die Brüste lagen hier ganz ungewöhnlich schön.
Die Hände spritzten sie am Bauche hin und wieder,
Sie hub das eine Bein zu waschen auf und nieder,
Dass mir das Paradies recht offen konnte stehn.
Ich sang: Amalia, lass mich doch zu dir gehen,
Alleine Scham und Zorn verstimmten meine Lieder.
Ach Venus unsrer Zeit! Du bist Diana nicht,
Die in den Brunnen gleich das Todesurteil spricht,
Doch dacht’ dein strenger Grimm mein Leben zu verkürzen,
So fällt Narcissus dort in Brunnen, den er sieht:
Weil nun mein stolzer Geist zu gleichen Spiegel flieht,
So kannst du mich zur Straf’ in deinen Brunnen stürzen.
(1702)
Aus:
VON DER VERGNÜGSAMKEIT
Meine Seele sei vergnügt,
Wie es Gott auch immer fügt.
Dieses Weltmeer zu ergründen,
Ist Gefahr und Eitelkeit,
In sich selber muss man finden
Perlen der Zufriedenheit.
(1713)
Vertont von Johann
Sebastian Bach (BWV 204)
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