|
Friedrich
Dieckmann
Beethoven und das Glück
Fünf Essays
Hrsg. und gestaltet von Jens-Fietje
Dwars
Mit zwei Zeichnungen von Strawalde und einerm
Beethoven-Porträt von Moritz Schwind
128 Seiten,
Fadenheftung im Festeinband,
kirschrotes Vor- und Nachsatzpapier,
ISBN 978-3-947646-13-5
EUR 18,00 EUR
Zu bestellen beim Herausgeber.
|
Friedrich
Dieckmann, der Altmeister des Essays, erkundet die gelebten
Hinter- und Abgründe, aus denen Beethovens Musik erwuchs.
Ein von Taubheit geschlagener Komponist, der in der Unglückszeit
der Napoleonischen Kriege sein Glück in noch nie gehörten
Klängen findet.
Mit Feingefühl und Präzision liest Dieckmann Partituten
wie Gedichte,
auf der Gedankenhöhe Adornos, doch mit der Leichtigkeit
eines Geschichtenerzählers.
Eine Vorzugsausgabe in 30 Exemplaren wurde von Silke Steinhagen
in Halbleder gebunden, ihnen liegt je eine unikale Federzeichnung
von Strawalde bei.
Die Vorzugsausgabe kostet 200 bis 300 EUR, je nach Motiv der
Zeichnungen. Eine Übersicht der noch lieferbaren Blätter
wird auf Anfrage gern zugesandt.
Tuschezeichnungen
von Strawalde für die Vorzugsausgabe in 12 x 20 cm.
|
|
Die Presse urteilt:
Gleich von welcher Seite Friedrich Dieckmann Leben und Werk
Beethovens auch betrachtet, seine Annäherungen sind immer
erhellend und seine Schriftsprache stets ein Genuss für
den Leser.
Kai Agthe, Mitteldeutsche Zeitung
Fünf kenntnisreiche und glänzend geschriebene Essays
... Es ist faszinierend zu lesen, wie Friedrich Dieckmann
exakte musikalische Analyse mit umfassendem kulturhistorischem
Wissen verbindet. Gerade dadurch gelingt ihm der Nachweis,
wie wichtig, ja lebensnotwendig Beethovens Musik, seine „leidensgespeiste
und freudenfähige Emphase“ für unsere Gegenwart
ist.
Dietmar Ebert, Palmbaum Heft 2/2020
Wir müssen uns Ludwig van Beethoven, der uns ein Glück
ist, als unglücklichen Menschen vorstellen. In diese
Wunde greift ein Band besonders tief ... Der kleine Band ersetzt
viele Regalmeter Beethoven-Literatur mit leichter Hand.
Michael Helbing, Thüringer Allgemeine / TLZ /
OTZ
Der Feingeist Dieckmann ist so sehr von Ausdrucksgabe und
Sinntiefe genährt, dass jenes geläufige Wort, mit
dem wir so selbstverständlich unsere Beziehung zur Musik
benennen, seine Paradoxie gestehen muss: Ein Zuhören
nämlich ist das nicht, was in Dieckmanns Aufsätzen
geschieht. Es ist ein Aufhorchen, ist Offenheit. Das
hervordrängend Enzyklopädische geht eine Bindung
ein mit geschliffenster, hageldicht differenzierender Sprache.
Das hebt an, das hebt sich ab, ist hochdiszipliniert - ein
kräftespendender Kampf; du liest und unterliegst gern,
gewinnend. Wer Dieckmann liest, erlebt Freiheit gegenüber
jeder Nicht-Form herrschenden Sprachgebrauchs.(...)
Zu den Essays gehören zwei Zeichnungen von Strawalde.
Die Farbe Schwarzweiß schafft Leuchtbilder des Aufgewühltseins.
Striche träumen Flächen; Flächen gehen mit
der Linie zum Tanz. Poesie, in der ein Traum stets das Trauma
mitfühlt: jene harte Realität, die (überall
und immer!) so ganz anders ist, als es die Musik uns erzählt.
Weswegen sie so unentbehrlich ist: Kunst ist, was Welt werden
will. Einleuchtend, dass Beethovens »9. Sinfonie«
und »Für Elise« zu den »Voyager Golden
Records« gehören, die für etwa 500 Millionen
Jahre im All kreisen, um möglichen Außerirdischen
davon zu künden, dass es Menschen gab.
Hans-Dieter Schütt, Neues Deutschland vom 17.12.2020
Nach bedeutenden Arbeiten zu Wagner und Schubert bringt Friedrich
Dieckmann mit diesem zwar kleinen, aber inhaltsschweren Bändchen
seine jahrzehntelange Beschäftigung mit Beethoven auf
den Punkt. Die Essays verweisen nicht nur auf die geistige
Dimension von dessen Musik, sie fordern vor allem zum Neu-Hören
auf. Geschmückt wird der Band von einer selten wiedergegebenen,
1862 entstandenen, aber erst drei Jahrzehnte später von
dem Kunsthistoriker und Beethoven-Forscher Theodor von Frimmel
entdeckten Zeichnung des österreichischen Malers Moritz
von Schwind. Anders als das allbekannte und stark idealisierte,
den Maestro beim Komponieren der „Missa solemnis“
zeigende Gemälde des königlich-bayerischen Hofmalers
Joseph Stieler haben wir hier, um mit Dieckmann zu sprechen,
„ein Erinnerungsporträt, in dem dem Zeichner mit
leichter Hand das Gültige geglückt war“.
Mathias Iven, Das Blättchen vom 15.02.2021
2020 war nicht nur Corona-Jahr, auch wenn für einige
Leute scheinbar gar nichts anderes passiert ist. Es war auch
Beethoven-Jahr. Der berühmte Komponist aus Bonn wurde
250 Jahre alt. Was man nicht einmal im Konjunktiv schreiben
muss, denn er ist in seiner Musik so lebendig wie zu Lebzeiten.
Nur dass wir uns oft genug das Falsche denken, wenn wir uns
dieser unbändigen Musik vom Beginn unseres Zeitalters
aussetzen.
Denn Beethoven steht für diesen Beginn exemplarisch wie
kein anderer. Und niemand hat das so akribisch beschrieben
wie der Schriftsteller und Philosoph Friedrich Dieckmann.
Dieckmanns Essays, die zuerst in „Sinn und Form“
erschienen und in einer Zürcher Vortragreihe bzw. im
Rundfunk, führen ihre Leser/-innen geradezu hinein in
dieses Wien im frühen 19. Jahrhundert, die Welt, die
Beethoven tatsächlich erlebte und in der er seine Zerrissenheit
unverblümt in Noten setzte.
Denn eines ist für Dieckmann selbstverständlich:
So eine Musik schafft einer nicht aus der Phantasie, auch
wenn so manches Stück sich als „Fantasiestück“
darbietet. So etwas komponiert einer nur, wenn ihn das Leben
mitreißt und er keinen Grund darin sieht, Gefühle
herabzudimmen oder zu „verfeinern“, den Herrschenden
also irgendwie schmackhaft zu machen. Wer Ohren hat, kann
hören. Und es lohnt sich, die von Dieckmann untersuchten
Kompositionen einfach wieder anzuhören – mit Dieckmanns
sehr persönlichen Entschlüsselungen dazu.
Vielleicht sollten wir einfach zuhören lernen.
Dieckmann erklärt es sehr bildhaft und kenntnisreich
und zeigt, wie nah uns dieser Komponist ist. Und
wie anders das Geschichte begreifen lässt, wenn man sie
mit diesem Musiker erlebt.
Ralf Julke, Leipziger Internet-Zeitung, 2021
|